New Work, Agile Work oder auch Arbeit 4.0: Das Phänomen neuer Arbeitswelten hat viele Titel. Gerade durch Corona sowie den aktuellen Arbeitskräftemangel hat es zunehmend an Relevanz gewonnen. Doch was steckt hinter New Work und wieso brauchen wir überhaupt „Neue Arbeitswelten“?
Was es mit dem Begriff „New Work“ auf sich hat und wie sich Mensch und Unternehmen auf die veränderten Arbeitsbedingungen einstellen können, erläutert Andreas Seltmann in einem Artikel unseres Magazins input. Hier ein Auszug daraus.
WIR LEBEN IN EINER VUCA-WELT
Die Welt, in der wir leben und arbeiten, ist mehr denn je geprägt von Unsicherheit, Unbeständigkeit, Komplexität und Mehrdeutigkeit. Englisch wird dies als VUCA bezeichnet, was aus den Anfangsbuchstaben der Worte: Volatility, Uncertainty, Complexity und Ambiguity gebildet ist. In unserer Arbeitswelt bedeutet das, dass wir unter sich ständig verändernden Rahmenbedingungen in Balance, aber auch in Bewegung, bleiben müssen. Treiber sind neben den weltpolitischen Veränderungen vor allem MEGA-Themen wie der Fachkräftemangel, der demografische Wandel, die Digitalisierung, das Thema Gesundheit, der Gender-Shift, Diversity etc. […]
Eine Möglichkeit sich diesen Herausforderungen zu stellen, ergibt sich durch die partizipative Gestaltung moderner Arbeitswelten. Dabei können im Rahmen eines Prozesses Mitarbeitende gemeinsam mit ihren Führungskräften ihre neue Arbeitswelt gestalten – wobei „New Work“ natürlich weit über die der Gestaltung der Arbeitswelt, Homeoffice und Videokonferenzen hinausgeht. Denn es gilt, ganzheitlich Werkzeuge, Arbeitsweisen und Arbeitsmodelle, Haltungen, Führungsstile und Prozesse auf den Prüfstand zu stellen und insbesondere die Bürger- und Kundschaft in den Blick zu nehmen. New Work hat damit sehr viel mit einer nachhaltigen Veränderung der Verwaltungs- bzw. der Unternehmenskultur zu tun. Das beginnt ganz oben und betrifft alle Führungskräfte und alle Mitarbeitenden. […]
NEW WORK BRAUCHT “INNER WORK” – VON ALLEN!
Führungskräfte nehmen auf dem Weg von „Old Work zu New Work“ daher eine bedeutende Rolle ein. Dabei sind alle Führungskräfte gemeint – auch die Geschäftsführung bzw. die Amtsleitungen sowie die Vorstände bzw. die Landräte und Bürgermeister*innen. Natürlich ist New Work auch ein Mitarbeiterthema und deswegen sind ALLE gefragt.
Ohne die individuelle digitale Transformation jedes Menschen in der Organisation ist die digitale Transformation der Gesamtorganisation nicht möglich!
Jede*r muss bereit sein, ein Teil von New Work und damit ein Teil des Wandels zu sein und das bedeutet, dass New Work auch „Inner Work“ beinhaltet und die eigene Haltung und das eigene Verhalten mit einbezieht. Hilfreich ist dabei, auf die Chancen zu Menschen nach Befriedigung unserer Bedürfnisse und Interessen. Wir wollen zum Beispiel mehr Zeit für die Familie oder die Pflege von Angehörigen, aber weniger Zeit im Stau auf dem Weg zur Arbeit verbringen, flexibler z.B. in Teilzeit und ortsunabhängiger arbeiten, mehr Zeit für Hobbies und die Freunde haben usw. Gerade dazu kann New Work einen großartigen Beitrag leisten – vorausgesetzt, die zuvor genannten technischen Voraussetzungen und Tools werden bereitgestellt und die kulturellen und organisatorischen Rahmenbedingungen werden geschaffen. Was aber nicht außer Acht gelassen werden darf, ist dass New Work kein Egotrip ist, sondern stets die Kundschaft in den Mittelpunkt stellt. Das heißt, dass auch die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse nur in Balance bzw. in einem Commitment mit den Anforderungen der Kundinnen und Kunden oder Bürger*innen möglich ist. Es müssen zum Beispiel Erreichbarkeiten und Vertretungen gewährleistet sein und dazu gehören Regeln und Vereinbarungen.
FAZIT & EMPFEHLUNGEN
Um den Herausforderungen der VUCA-Welt entgegenzutreten und sich eine gute Position im Kampf um Arbeits- und Fachkräfte zu sichern, kommen Unternehmen über kurz oder lang nicht darum herum, sich dem Thema New Work zu stellen. Sie sollten proaktiv und gezielt ihre Unternehmens- bzw. Verwaltungskultur weiterentwickeln und dabei die Bedürfnisse der Kund*innen, der Bürger*innen und Mitarbeitenden in den Mittelpunkt stellen.
New Work ist kein Selbstzweck, sondern die Ausrichtung ALLER auf Mehrwert und Sinn.
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Ein besonderes Augenmerk ist auf die individuelle digitale Transformation jedes Menschen in der Organisation zu legen. Denn ohne „Inner Work“ aller ist digitale Transformation der Gesamtorganisation nicht möglich! Jeder muss bereit sein, ein Teil von New Work und damit ein Teil des Wandels zu sein. Führungskräfte spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie sollten Vorbilder der (digitalen) Zusammenarbeit sein und ihre Kompetenzen weiterentwickeln, Mitarbeitende auf Distanz und in virtuellen Teams zu führen. Denn nur wenn Menschen sich als selbstwirksam erleben, sich einbringen können und sich mit ihrer Arbeit identifizieren, wird es ihnen möglich sein, den anstehenden Herausforderungen zu trotzen. New Work ist damit der Weg, über Kunden und Mitarbeiterzentrierung bestehende Mitarbeitende zu binden, neue zu gewinnen und dabei den/die Kunden/Kundin in den Mittelpunkt zu stellen.
Sie möchten den ganzen Artikel zu NEW WORK“ lesen? Hier geht’s zum vollständigen Artikel von Andreas Seltmann.
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Foto: Andreas Seltmann©Bernhard Prigge